Ein Deutscher lernt die Orthodoxie per Funk kennen
Michael
lernte den Athos und die Orthodoxie über Funk kennen, durch die Kommunikation
mit dem Amateurfunk-Bruder des Klosters, P. Apollo SV2ASPA, der 1991 begann. Als
der erfahrene deutsche Amateurfunker DL5EBE, der damals ein Student war, zum
erstenmal den unerfahrenen Mönch vom Berg Athos mit einem schwachen Signal
rufen hörte, kontaktierte er ihn eilends und bot ihm seine Hilfe an. Das war
der erste Anlass zum Berg Athos zu kommen, den Mönch kennenzulernen und die
Station zu organisieren. Dieser Besuch wurde zu einem Markstein in seinem
Leben. Er lernte Gerontas Gregorios, den Abt des Klosters, und die Brüder
kennen, er mochte sie und fuhr fort das Kloster zu besuchen und das ganze tägliche
Programm dort mitzuvollziehen.
Als
er sein Universitätsstudium beendet hatte, war er bei einer deutschen
Öl-Gesellschaft angestellt, die Niederlassungen in der ganzen Welt hat. Viele
Jahre arbeitete er in Moskau, infolgedessen waren einige Jahre vergangen, seit
er den Athos besucht hatte, ohne jedoch jemals die Verbindung zu verlieren.
Während der ganzen Zeit rang er innerlich um seine Konversion, und endlich zur
Taufe entschlossen, machte er sich auf den Weg zum Athos. Während dieser Tage
hatten wir viele Arbeiten, an denen auch er teilnahm. Die Tage vergingen und er
war wegen der Taufe in Sorge. Am Freitag fragte ihn Gerontas endlich: „Möchtest
du getauft werden?" „Das wäre mir eine große Freude", antwortete er sofort, und
sein Gesicht leuchtete.
Dann
luden wir Herrn Stavros Pomaki, Offizier der Luftwaffe, Amateurfunker und
geistliches Kind des Klosters ein, der es, obwohl er weit von zu Hause entfernt
war, gerne akkzeptierte der Pate zu werden. In kurzer Zeit war alles
vorbereitet, und am Samstagmorgen nach der Heiligen Liturgie empfing Michael, in
Anwesenheit der ganzen Bruderschaft und der Pilger, die Heilige Taufe im Hafen
des Klosters, und kehrte anschließend überglücklich zu seiner Arbeit zurück.
Bitten
wir den Erzengel Michael, den Patron unseres Klosters, dessen Namen Gerontas
ihm verlieh, daß er ihn stützen möge auf dem schwierigen Weg des Lebens, auf
dem er täglich kämpft.