Der Schauspieler Jonathan Jackson über seine Reise zur Orthodoxie (Teil 2)


Der Schauspieler Jonathan Jackson über seine Reise zur Orthodoxie

(Teil 2)

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Vater Andrew: Wir wissen, dass Mutter und gleichzeitig eine Orthodoxe Christin zu sein – nun, wir können hier nicht ausführlich darüber sprechen – aber ich habe es auch bei meiner Frau beobachtet. Es ist ein konstanter... Es ist auch ein asketischer Kampf. Es ist eine große Sache.

Ich würde jetzt etwas das Thema wechseln und dich etwas fragen, das bestimmt deine Fans interessiert: Wie beeinflusst dein Glauben, vor allem jetzt, wo du ein Orthodoxer Christ wirst, die Schauspielerei und deine Musik?

Jonathan Jackson: Ja, das sind schöne Fragen. Wie ich bereits sagte, begann ich mit der Schauspielerei, als ich ungefähr 11 Jahre alt war.

Vater Andrew: Bei General Hospital.
Jonathan Jackson: Ja, und sehr früh schon haben mein Bruder und ich uns ernsthaft Gedanken darüber gemacht, wie sich dieser Beruf mit unserem Glauben vereinbaren lässt.
Vater Andrew: Ist das so, weil... Ich nehme an, dass du das sagst, da du als Schauspieler Rollen verkörpern musst, die oft Dinge tun, die du als Christ nicht im entferntesten in Betracht ziehen würdest?

Jonathan Jackson: Genau, das ist die Schauspielerei. Man verkörpert andere Menschen.

Vater Andrew: Man ist jemand anderes.
Jonathan Jackson: Ja, es ist ein wirklich interessantes Kommunikationsmittel, sehr interessant. Etwas, das mich befriedet, ist, das Christus mit Gleichnissen lehrte, mit Geschichten. Ich nähere mich der Kunst der Schauspielerei von der Warte der Erzählung aus, von der Perspektive heraus, Möglichkeiten zu finden, um das Leben aufrichtig abzubilden, das hoffentlich dazu führt, dass die Menschen fast wie in einem Spiegel abgebildet werden und sich selbst durch diese Erfahrung erkennen können.

Zum Beispiel, wenn es in einer Geschichte um Rache geht, die oftmals verheerend sein kann; es ist sehr unschön sie zu beobachten, wenn man sie so in ihrem ganzen Ausmaß sieht. Und das kann sehr an Shakespeare erinnern, oder biblisch sein.

Vater Andrew: Ich glaube, Shakespeare benutzt diese Parabel wie einen Spiegel, den er dem Leben vorhält.

Jonathan Jackson: Denken Sie, dass er dies tut? Da haben wir es! Aber die wahre Schönheit in alldem befindet sich, sagen wir mal, in Ihrem Herzen, Sie haben diese Saat von Zorn oder Verbitterung für jemanden und den Wunsch Rache auszuüben – nichts wirklich furchtbar tragisches, aber Sie sehen einen Film, der dies auf eine furchtbar tragische Weise zeigt, und plötzlich realisieren Sie: „Oh! Sieh nur an, was die Rache Schlimmes anrichten kann!“.

Vater Andrew: „Das wahre Gesicht des Bösen“.

Herr Jackson: Ja, es erlaubt dir, dich selbst in einer erweiterten übertriebenen Fassung zu beobachten, die, glaube ich, die Menschen verändern kann. Oder wenn es sich um Drogensucht handelt. Sagen wir einmal, jemand konsumiert Haschisch, danach wird er sich nicht mehr dafür entscheiden, Heroin oder ähnliche Drogen zu konsumieren. Sie sehen einen Film und realisieren, wie vernichtend diese Dinge sind. Es wird sie vielleicht über den Drogenkonsum nachdenklich stimmen. Es kann sein, dass sie sich an die Bilder des Hauptdarstellers erinnern, wenn er auch eine phantastische Figur darstellt, der leidet, und dies wird auf sie einwirken – sich werden sich sagen: „So will ich niemals enden“.

Vater Andrew: Ich meine, dass Geschichten viel didaktischer sein können, zumindest für einen Teil der Menschen, als eine Rede oder Unterweisungen der Art: „Schaut, was unsere Moralvorstellung ist“. Ja, ich denke, wir müssen auch dies tun, aber andererseits, wenn wir kein Bild in unserer Vorstellung haben davon, was das Böse wirklich ist, was Heiligkeit wirklich ist, dann fehlt uns oftmals das Gefühl dafür, wie wir die Dinge umsetzen oder angehen sollten.

Herr Jackson: Sie bleiben abstrakt, theoretisch. In der Orthodoxie ist die Begegnung mit Gott ein immenser Faktor. Eines der Bücher, die ich gelesen habe, ist des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus, und heißt „Begegnung mit dem Mysterium“, das sehr schön ist. Die Schauspielerei ist eine Art von Begegnung, und ein Mensch zu dem ich irgendwie aufschaue ist C.S. Lewis – er schrieb Geschichten. Ich glaube, an einem gewissen Punkt seines Lebens realisierte er es, denn er war meiner Meinung nach einer der besten christlichen Apologeten der letzten Jahrhunderte, er hörte jedoch nie damit auf, Geschichten zu schreiben. Er hat Narnia geschrieben. Er realisierte, dass er „etwas auf eine Art und Weise präsentieren musste, dass ihm die Leute tief in ihrem Innern, emotional und instinktiv, begegnen konnten“. So verhält es sich auch mit der Heirat beispielsweise. Man verliebt sich nicht in der Theorie. Es ist auch nicht rational. Man verliebt sich, indem man der anderen Person begegnet, und wenn jemand nach dem Grund fragt, kann man manche Dinge aufzählen, aber man kann es nicht wirklich genau erklären - es ist ein Mysterium!


Vater Andrew: Es ist dieser Eine.

Herr Jackson: Ich denke also, dass Geschichten dies bei Menschen tun. Und der andere war Dostojewski, der mich immens beeinflusst hat, weil ich ihn behandelt habe, als ich ein Teenager war, und er schrieb über wirklich sehr finstere Dinge. Und er schrieb über sie, als er sich bereits auf der Lichtseite befand. Als Schauspieler spielte ich Serienkiller, Selbstmörder, Heroinabhängige. Aus irgendeinem Grund waren die Mehrzahl der Rollen, die ich spielte, sehr sehr finstere, gestörte Rollen, und ich musste einen Weg finden, sie darzustellen, nicht in meine finstere Seite zu gehen, um sie darzustellen, sondern mich mehr dem Licht zu nähern, um das Finstere besser porträtieren zu können, aber von einem Zustand des Gebets und der Vermittlung aus, als wäre es, so Gott will, eine Art Erlösung oder Erleuchtung für die Menschen.

 

Vater Andrew: Nun, es folgt eine persönlichere Frage: Demut ist die Schlüsseltugend der Orthodoxie. Es ist die Art auf die wir... es ist der Weg, den wir als Orthodoxe Christen beschreiten. Ich erwähne das, weil einige Menschen denken könnten: „Nun, warum interviewt er einen Typen, der ein Fernseh- und Filmstar und ein Musiker u.s.w. ist?“ Aber darum geht es gar nicht in diesem Interview. Es geht nicht darum, dass du berühmt bist. Andererseits wollte ich auch verdeutlichen, zumindest für einige unserer Zuhörer, dass es auch berühmte Leute gibt, die Orthodox sind, nicht nur Leute, die mit diesem Glauben aufgewachsen sind, wie Tina Fey von Saturday Night Live oder Jennifer Aniston von Friends oder Jim und John Belushi, die alle Orthodox erzogen wurden, sondern auch manche Leute, die sie als Erwachsene kennengelernt haben, wie der Footballspieler von Pittsburg Steelers Troy Polamalu, der eine Art Vorbild für die Pittsburger Orthodoxen darstellt, Schauspieler Tom Hanks, der ein griechisches Mädchen geheiratet hat und Sound Garden Leadsänger Chris Cornell, und jetzt du. Wie funktioniert das für dich? Offensichtlich betrachtet unsere Kultur Werte wie Ruhm als ein wichtiges Gut, während wir als Orthodoxe Christen die Demut als unser Ziel ansehen. Ich würde sagen, dass Berühmtheit in deinem Job ein fast notwendiges Werkzeug darstellt; es ist eines der Dinge, die man irgendwie haben muss, um ihn auszuüben. Wie versuchst du, die Demut zu verfolgen, inmitten all dieser Fans, die dir sagen, wie großartig du bist?

Herr Jackson: Ich glaube, dass es sich hierbei um eine lebenslange Reise und Frage handelt. Das Jesus-Gebet ist hilfreich. Diese Frage stelle ich mir, seit ich 12 Jahre alt bin. Als ich diese Verwandlung in meinem Leben mit Gott hatte, stand ich jeden Morgen auf und in einem der Gebete, das ich sprach, bat ich immer um Weisheit, aber ich sagte: „Gib mir nur Weisheit, wenn Du mir auch Demut in gleichem Maße gibst, denn ansonsten will ich keine Weisheit haben, es muss ausgeglichen sein.“

Und da ist auch C.S. Lewis, beispielsweise, der im Grunde sagt, dass je demütiger jemand wird, umso bewusster wird er sich darüber, wie viel Hochmut er besitzt. Für mich ist zu einer großen Verwandlung gekommen, als ich eine dieser Reden als Kind hörte, die von Hochmut handelte, sie ging mir einfach bis auf die Knochen. Ich hatte nie wirklich bemerkt wie hochmütig und arrogant ich früher gewesen war, in meinem Leben und wie ich zu den Menschen sprach. Ich wurde fast zu einem Running Gag mit dem Heiligen Geist. Plötzlich hörte ich mich selbst in Konversationen mit anderen Menschen und all diese furchtbaren verurteilenden Gedanken. Ich dachte nur: „Wow! Ich hatte nicht gewusst, dass das alles in mir existiert.“ Aber da ich auch wusste, dass es keine Verdammung gibt für solche, die sich in Christus befinden, besaß ich den nötigen Halt, um den Schuldspruch zu erhalten und zu bereuen, ohne die Hoffnung zu verlieren.

Die Frage nach Demut ist fast unmöglich zu beantworten, denn, womöglich wie C.S. Lewis sagt, ist selbst die Idee über Demut zu schreiben unmöglich; es gibt keine demütige Art und Weise, es zu tun. Im Grunde weiß ich nicht, wie ich es tun soll. Ich weiß nur, dass „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir Sünder“ ein Bestandteil meines täglichen Daseins mit Gott ist.

Die Leben der Heiligen: Wenn man denkt, dass man eine spirituelle und heilige Person ist, sollte man einfach nur ein Heiligenleben lesen, und dann ist es nur offensichtlich für einen selbst, dass man noch ein ganzes Leben und eine Ewigkeit braucht, um den Glauben zu entdecken.

Ich denke, das wären dann so die grundlegenden Punkte. Ruhm ist lächerlich, und es ist die vollkommen gegenteilige Emphase des Königreichs. Die Letzten werden die Ersten sein; die Ersten werden die Letzten sein. Und man muss wie ein Kind sein, um in das Königreich zu gelangen.

Vater Andrew: Ich denke, es ist ein Kreuz, letztlich. Ich denke, Ruhm ist ein Kreuz (Versuchung). Da sind einige Leute, die es nicht tragen können, und ich bin mir sicher, dass du viele solche kennst. Was tust du? Andererseits denke ich, dass, wenn man es als ein Kreuz betrachtet, es gleichgültig ist, ob man vor einer Gruppe von hundert Mann steht oder vor Millionen; es bleibt ein Kreuz. Es ist immer ein Kreuz.

Herr Jackson: Richtig. Ich würde hier gerne anmerken, dass meine Reise mit Gott war, diese Frage verzweifelt zu stellen: „Herr, bitte hilf mir, hilf mir in Deiner Präsenz zu bleiben“. Es gibt keinen Weg, Seiner Gnade empfänglich zu bleiben, außer mit Demut, und die Entdeckung der Orthodoxie und die Erfahrung bis heute und im Verlauf bis zu unserer kommenden Taufe, d.h. die Orthodoxe Tradition und die Heiligenviten, die Kommunion der Heiligen, die Regeln und die Theologie des Orthodoxen Glaubens helfen mir dabei, auf dem Pfad der Demut zu verbleiben.

Eine Sache, die mich wirklich sehr packte war, als während meiner ersten Messe der Priester, Vater John, herauskam, sich verneigte und sprach: „Vergebt mir, Brüder und Schwestern“. Das war einfach irre, denn im Westen kennen wir das Priestertum nur als eine Art Klerikalismus, über allen anderen zu stehen.
Vater Andrew: „Der Mittler“

Herr Jackson: Ja, der Mittler zwischen Gott und Mensch. Und das war vollkommen anders. Das war.. ein Priestertum, das auf Demut basierte, auf Dienen, darauf, eine Reflexion und ein Abbild Christi zu sein. Und es ist ein Teil des Systems, der Tradition. Es ist nichts individuelles, dass Vater John zum Beispiel zufällig demütig wäre; das System ist so aufgebaut. Dort ist es. Auch in den Gebeten, die der Priester während der Beichte spricht. Ich meine, das faszinierte mich total: die Demut. Es ist nicht etwa so: „Ja, ja, du elender Sünder, und ich werde die Absolution erteilen“. Nein, es ist eher so: „Ich sitze im selben Boot wie du, und wir stehen vor dem Richter, der wiederkommen wird“. Ich bin der Orthodoxen Kirche dankbar, weil sie mir ein Zuhause und einen Ort gab, um mich in diesem spirituellen Kampf der Demut zu engagieren, denn es ist tatsächlich ein Kampf, und es ist hilfreich, ein Zuhause zu haben.
Vater Andrew: Du hast dich gerade auf deine kommende Taufe bezogen. Heute ist der erste Tag der vierzigtägigen Fastenzeit für die Orthodoxen Christen, in diesem Jahr, 2012. Wir nennen ihn „Reinen Montag“, wann wirst du getauft?
Herr Jackson: Wenn Gott will, zu Ostern. Sie wird am Großen Samstag (Karsamstag) stattfinden.

Vater Andrew: Das ist also der Tag, den du dir gewünscht hast. Ich meine, du hättest auch an irgendeinem anderen Tag getauft werden können, aber du hast dir diesen Tag gewünscht. Also du, deine Frau und eure drei Kinder?

Herr Jackson: Ja.

Vater Andrew: Wow.

Herr Jackson: Und noch eine Sache, die ich erwähnen wollte über meine Familie, die in die Kirche eintreten wird, ist eine Erfahrung, die meine Kinder hatten, denn sie war faszinierend; sie liebten die Kirche von Anfang an absolut. Ich meine, als sie zum ersten Mal mitkamen, war es wie... es war einfach... sie waren hin und weg!

Vater Andrew: Wie ein Zirkus mit verschiedenen Attraktionen für Kinder.

Herr Jackson: Oh, es ist einfach unglaublich.

Vater Andrew: Ich habe selber drei Kinder.

Herr Jackson: Ich glaube lernen und dem Glauben optisch begegnen... Gilquist spricht darüber, und gewiss noch viele andere Autoren; aber nur in der Orthodoxen Heiligen Liturgie sind alle Sinne präsent: der Geruch des Duftes, der Klang der Hymnen, die sich den Engeln hinzugesellen, die Ikonen und das optische Element, und außerdem für die getauften Orthodoxen, die Kommunion: das Schmecken und Erhalten des Leibes und Blutes Christi – alle Sinne sind dort, und für Kinder, die sechs oder sieben sind, ist es beeindruckender, als eine Rede zu hören, über eine Stunde und zwanzig Minuten lang. Hier befinden sie sich in der Mitte der Ereignisse und empfangen etwas aus einem mysteriösen Ort.

Selbst mein Jüngster, Titus, der 17 Monate jung ist: Er wacht jeden Morgen auf und möchte zur schönen Ecke und die Ikonen küssen. Er erwacht und sagt: „Jesuh?“, er versucht „Jesus“ zu sagen! Und er berührt seinen kleinen Kopf, um das Kreuzzeichen zu machen. So jung, aber kann bereits verstehen, dass Jesus kein theoretischer Name ist. Da ist ein Bild, und warum ist es so wichtig? Weil Gott Sich in Christus sichtbar machte, und die Verbindung zwischen den Ikonen und der Menschwerdung Gottes ist so offensichtlich; wenn ich die Reaktion meiner Kinder beobachte und wie sie Gott erfahren, nicht nur durch Belehrung, sondern optisch und durch Begegnung, das ist einfach bewegend.

Vater Andrew: Ich habe noch zwei Fragen: Die eine lautet: Woran arbeitest du gerade? Eines, über das du mir vor dem Interview berichtet hast, ist ein Buch über die Schnittpunkte, die Verbindung, die Gestaltung zwischen der Orthodoxie und deinem Beruf.

Herr Jackson: Dieses spezielle Buch heißt Acting in the Spirit und die Idee dahinter ist, viele Methoden zu finden für Schauspieler dort draußen, viele verschiedene....

Vater Andrew: Gewiss, Stanislavski.

Herr Jackson: Stanislavski u.s.w.. Meisner u.s.w..

Vater Andrew: Ich las das im College.

Herr Jackson: Ich habe nichts gegen ihr Konzept, aber ich wollte herausfinden, wie man sich der Macht der Schauspielerei anders annähern kann, und auf meiner Reise tat ich das auf eine bestimmte Weise. Es sind nun 20 Jahre der Schauspielerei. Ich wollte das erforschen: Wie kann man sich in finstere Charaktere hineinversetzen, wie Sie sagten? Wie nähert man sich diesen Dingen? Das Buch handelt davon. Jedes Kapitel ist fast wie „Schauspielern als betete man“ oder „Schauspielern als Prophezeiung“, oder „Schauspielern als Begegnung“, all diese Dinge. Es handelt von der Kunst der Darstellung, und ebenso wirklich jeder Kunstform. Wenn jemand Musiker, Poet, Schriftsteller, Dirigent ist – es besteht immer eine Verbindung, aber es fokussiert mehr auf der Schauspielerei. Ein Schlüsselpunkt für mich im Buch ist die Orthodoxe Sichtweise, die sakramental ist, und sehr inspirierend für mich, als ich realisierte, dass die ganze Welt ein Sakrament ist, und wenn der unsichtbare Gott auf das Physische trifft... Die Schauspielerei ist ein physisches Medium. Man hat mit anderen Menschen zu tun: es ist eine Menschwerdung. Auf eine Art und Weise wird das Wort zu Fleisch, mystisch, in uns allen, die wir in Christus sind, und gemeinsam der Menschheit begegnen mittels der Schauspielerei. Es ist eine Erforschung in Wirklichkeit. Es ist sicherlich nicht so, dass ich meine, alles zu wissen. Ich stelle mehr Fragen und spreche über meine Erfahrung. Hoffentlich inspirieren ich damit auch andere Leute, denn einige der Methoden belasten die Menschen in ihrem persönlichen Leben. Viele junge Schauspieler fangen an mit Drogen zu experimentieren, wenn sie einen Heroinabhängigen spielen, denn sie glauben, dass sie dieser Methode folgen müssen. Meine Meinung dazu ist, dass das absolut unnötig ist. Wenn du in deinem mitfühlenden Herzen wächst, wie der hl. Isaak sagte, und du es von einem kosmischen Standpunkt aus betrachtest, nicht nur individuell, dass dein Herz offen sein sollte zu weinen, für die, die weinen, sich zu freuen, mit denen, die sich freuen, wird das Schauspielern zu einer sehr kosmischen, spirituellen Erfahrung, weil man in das Leben der Charaktere eintritt. Was keine Fiktion ist, ist die Vermittlung für die Menschen, mit denen du arbeitest und die die Geschichte sehen und was porträtiert wird. Das waren einige der Themen des Buches.

Vater Andrew: Es heißt Acting in the Spirit?

Herr Jackson: Acting in the Spirit, ja.

Vater Andrew: Wir freuen uns darauf, so Gott will. Meine letzte Frage lautet: Möchtest du deinen Fans, oder den anderen Zuhörern, die nichts über die Orthodoxe Kirche wissen, und für die all dies sehr fremd klingt, ein paar Worte sagen? Wenn du die Möglichkeit hättest, dich mit ihnen zusammenzusetzen, und wenn sie dich fragen würden: „Was ist das?“, vielleicht, nachdem sie das ganze Gespräch gehört hätten, welche Botschaft würdest du ihnen geben wollen? Welche Botschaft würdest du deinen Fans gerne über die Orthodoxe Kirche mitgeben?

Herr Jackson: Hmm. Wow. Nun, ich würde weniger Worte benutzen und mich mehr auf das Gebet verlassen, um der Person, mit der ich reden würde, zu begegnen. Ich würde nur einfach sagen, dass es sich um die schönste Sache handelt, die man jemals erfahren könnte, und dass „also hat Gott die Welt geliebt, dass Er gab...“, das bedeutet es für mich. Und es ist für die ganze Welt erreichbar, für die ganze Schöpfung. Wenn jemand unentschlossen gegenüber Christus ist, würde ich sagen, das ist das perfekte Zuhause, und wenn jemand einen anderen Background hat, aus einer anderen Tradition stammt, dann wird es manchmal etwas sonderlich sein, aber es gibt Segen und Transzendenz, die es wert sind. Ich weiß, dass meine Reise irgendwie dem Moment im Johannesevangelium ähnelt, als Jesus anfing, Seinen Anhängern zu sagen: „Nur wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben..“.

Vater Andrew: Johannes 6.

Herr Jackson: Ja, ich erinnere mich nicht an die Anzahl, Sie kennen sie vielleicht - aber da waren 72 Schüler oder so, und die Mehrzahl fehlte.

Vater Andrew: Ja, die Mehrzahl ging, als Er dies sagte.

Herr Jackson: Und es blieben eigentlich nur die zwölf Jünger, und Jesus wendete sich um und blickte um sich, und sagte: „Wollt ihr auch weggehen?“. Und Peters Antwort auf Christus verdeutlicht, wie sich das Herz gegenüber der Orthodoxen Kirche fühlt, nämlich: „Es sind schwierige Worte, die Du gerade sagtest, ich verstehe sie nicht ganz, aber nur deine Worte schenken ewiges Leben. Zu wem sollen wir denn gehen?“. So verhält es sich ungefähr. Ich bin gepackt, und selbst inmitten von Sonderlichem, manchen Schwierigkeiten, gibt es dennoch eine transzendentale Schönheit und eine Kommunion mit Gott, die ich ehrlich mit nichts eintauschen würde, denn hier handelt es sich um die authentische 2090-jährige Sache. Die mystische Kommunion der Heiligen ist sehr sehr bewegend: zu realisieren, dass, wenn wir uns in der Heiligen Liturgie befinden, wir nicht nur miteinander beten. Wir beten mit dem weltumfassenden Leib Christi, der sich auch außerhalb der Zeit befindet, und wir gesellen uns mit dem Himmeln. Ein Teil dieser mystischen Erfahrung zu sein ist etwas, das unbeschreiblich ist, und tatsächlich nirgendwo anders existiert, denn dies ist die überlieferte (authentische) Kirche. Der überlieferte (authentische) Glaube.

Vater Andrew: Vielen vielen Dank, dass du gekommen bist und mit mir dieses Gespräch geführt hast. Nochmal, ich befinde mich hier mit dem Schauspieler und Musiker Jonathan Jackson und wir freuen uns auf alles, das du vorbereitest und wünschen dir viel Kraft auf deiner Reise jetzt in der Fastenzeit, während du, so Gott will, auf die heilige Illumination zu Ostern zuschreitest. Ich danke dir vielmals.

Herr Jackson: Ich danke Ihnen, Vater.

Übersetzung: Alexia Ghika- Kyriazi 



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